Kaum haben sich die Staubwolken der Sprengung verzogen, räumen die Tunnelbauer den Abraum weg. Ohne Unterbruch beginnen sie mit der der Ausbruchssicherung. Der Fels, oder das anstehende Gebirge wie die Geologen sagen, verschwindet unter Spritzbeton. Nur dieses kurze Zeitfenster steht zur Verfügung, um die geologischen Verhältnisse aufzunehmen und zu dokumentieren. Eine Arbeit unter hohem Zeitdruck. Es geht um wenige Minuten. Eine Skizze musste bisher reichen; allenfalls konnte ein Foto gemacht werden. Es war unmöglich, alle Einzelheiten zu erfassen, später auftauchende Fragen blieben deshalb unbeantwortet, was bisher zu Diskussionen und Spekulationen führte.
Hochauflösende, georeferenzierte Fotografie
Hier
ist ein Wandel angesagt. Die Marti-Geologen haben ein System
entwickelt, das die geologischen Verhältnisse naturgetreu und
hochauflösend dokumentiert. An die Stelle der Skizze tritt eine
hochauflösende, georeferenzierte Fotografie. GeoFace3D verwendet die
sogenannte Photogrammetrie, um ein fotorealistisches 3D-Modell der
Geologie des Tunnels herzustellen. Mit verschiedenen weiteren Tools
können die effektiven geologischen Verhältnisse detailgetreu und
grossflächig sichtbar gemacht werden. So entsteht ein vollständig
dokumentiertes Modell des rohen Tunnelausbruchs.