DEN typischen Tag gibt es trotz der Strukturen und der wohldurchdachten Organisation nicht. Die einheimischen Betreuer teilen die Arbeit je nach Priorität und Verfügbarkeit von Ressourcen und Maschinerie ein. Dies zeigt eine Momentaufnahme Anfangs September 2021. Rund die Hälfte der Lernenden arbeitet, aufgeteilt in zwei Teilgruppen, in der Tellialp an der Erstellung neuer Suonen. Die eine Gruppe klettert zu einem Gesteinsfeld oberhalb
der Tellistaffel, sucht passende Steine und spaltet diese mit Pressluftbohrern,
Hämmern und Steintreibwerkzeugen,
sogenannten «Ponciotti», auf
die passende Grösse zu. Rund 500 m Luftlinie entfernt, arbeitet die zweite Gruppe in Richtung Weissenried mit diesen Steinen an den neuen Suonen. Der Transport der Steine über diese Strecke kann nur über den Luftweg mit dem Einsatz von Helikoptern erledigt werden. Mittags treffen sich alle zur gemeinsamen Essenspause in der Tellistaffel und kehren danach frisch gestärkt an ihre Einsatzorte zurück, beide sind nur zu Fuss erreichbar. Betreut und angeleitet werden sie dabei von einem erfahrenen Einheimischen vom Forst Lötschental.
Die zweite Hälfte der Lernenden arbeitet an diesem Tag auf der anderen Talseite oberhalb von Wiler an der Instandsetzung von Wanderwegen. Der dortige Betreuer, ein Mitarbeitender der Infrastruktur Lötschental, nutzt die Gunst der Stunde und zieht zwei der Lernenden für eine Stunde von diesem Einsatzort ab. Oberhalb der Lauchernalp, gut 2 000 m über Meer, versetzen sie zusammen an fantastischer Aussicht eine neue Holzbank und klatschen danach zufrieden ab. Auch für ihn sind die Lernenden eine Bereicherung, er freut sich immer über diese Wochen der Unterstützung und den Kontakt mit den jungen Berufsleuten der Marti Gruppe. Auch bei den Einheimischen stösst der Einsatz der Lernenden im Lötschental auf viel Interesse und Wertschätzung. Kurz zusammengefasst: Ein Gewinn für alle Beteiligten, im 2022 kann es so weitergehen!